Helge Nitzschke

Am letzten Tag des Jahres 1968 wurde Helge in der Stadt, die damals noch
Karl-Marx-Stadt hieß, verkehrt herum geboren. Er wollte gleich mit beiden Beinen
im Leben stehn, kam zwei Wochen zu früh und wurde so noch ein echter
Endachtundsechziger. Bereits im Alter von sechs Jahren setzte sich Helge ans
Piano, haute ordentlich darauf herum und sprach zu sich selbst: „Sieh da,
ich kann ja schon Klavier spielen“. Das Prinzip hat er bis heute nicht
geändert, nur dass er weniger Tasten greift und sanfter mit seinem
Instrument umgeht, damit man auch den Text noch verstehen kann.
Seine ersten Kabarettversuche machte Helge bereits mit zehn Jahren im
Ferienlager. In Zwickau an der KKS schrieb er hin und wieder Büttenreden.
Zum Studium der Komposition und des Klavierspiels führte es ihn erst nach
Weimar und schließlich nach Leipzig. Hier spielt er seit 1992 in verschiedenen
Kabaretts: Leipziger Pfeffermühle, Kleine Freiheit, als Gast bei den
Academixern, mit Katrin Troendle und Bert Callenbach im Hotel Fürstenhof,
im Frosch Café und im Kristallpalastvarieté. Das Team der Leipziger Funzel
beglückt Helge seit Anfang 2008 mit seinem Spiel. Als echter
Endachtundsechziger spielt er natürlich auch etwas lautere Musik in einer
Leipziger Band. Diese heißt ganz einfach: Glissa.
Helge Nitzschke vom Kabarett Funzel gibt Auskunft über sich
– LVZ vom 18.07.2012